Stadt Heidelberg

Kommunale Kriminalprävention in Heidelberg

Heidelberg ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und hoher Sicherheit. Die Grundlage hierfür bietet die sehr gute und vernetzte Präventionsarbeit von Stadt, Polizei und ihren Sicherheitspartnern, vor allem dem Verein Sicheres Heidelberg. Die Ver­netzung der Prä­ventions­aktivitä­ten der Stadt Heidelberg hat sich bewährt und konnte letztlich gut ge­lingen, da sie seit über 20 Jahren gelebt wird. Das Sicherheitsgefühl, das die Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg empfinden, ist daher seit Jahren auf einem hohen Niveau.

Lenkungs­gremium

Das Lenkungsgremium KKP wird vom Oberbür­germeister geleitet. Im Lenkungsgremium sind die Amtsleitungen von verschiedenen Ämtern vertreten, die sich thematisch mit der Prävention beschäf­tigen. Außerdem ist das Polizeiprä­sidium Mannheim im Lenkungsgremium vertreten. In der jährlichen Sitzung des Lenkungsgremiums wird über die Realisierung aktueller kriminalprä­ventiver Projekte berichtet. In der jährlichen Sitzung des Lenkungsgremiums wird über die Realisierung aktueller kriminalpräventiver Projekte berichtet. Außerdem werden aufbauend auf den Erkenntnissen aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik und der Sicherheitsbefragung neue Maßnahmen vorgeschlagen, die im Gremium beschlossen werden.

Heidelberg ist seit 2010 Mitglied von EFUS und damit eines der Gründungsmitglieder von DEFUS.

Aktuelles

28.06.2023

Heidelberger Sicherheitsbefragung 2023

Heidelberg ist eine sichere Stadt. Das bestätigte jüngst auch die Vorstellung der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik, nach der Straftaten in Heidelberg im Vor-Corona-Vergleich um 12,8 Prozent gesunken sind. Nun kommt auch die neueste Sicherheitsbefragung der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg zu dem Ergebnis: Das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger ist auf einem hohen Niveau. Die Erkenntnisse aus der Sicherheitsbefragung 2023 stellte Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson zusammen mit dem Leiter der Studie, Prof. Dr. Dieter Hermann, und Ordnungsamtsleiter Bernd Köster am 19. Juni im Rathaus vor.

„Kriminalität verhindert man am besten dort, wo sie entsteht. Für uns als Stadtverwaltung ist es daher besonders wichtig, neben den offiziellen Statistiken der Strafverfolgungsbehörden auch die subjektiven Eindrücke der Heidelbergerinnen und Heidelberger zu kennen“, sagt Wolfgang Erichson, Dezernent für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft, und ergänzt: „Die Befragung zeigt uns, wo es Verbesserungspotenzial gibt. Gemeinsam mit der Polizei arbeiten wir kontinuierlich daran, die Sicherheit in Heidelberg noch weiter zu verbessern.“

Studienleiter Prof. Dr. Dieter Hermann erklärt: „In Heidelberg ist die Furcht vor Kriminalität im Vergleich zu den vergangenen Befragungen weiter gesunken. Auch im Vergleich mit anderen Großstädten in Baden-Württemberg schneidet Heidelberg sehr gut ab. Wir wissen aus unserer Forschung, dass eine Befragung in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben, eher zu einer Überschätzung der Kriminalitätsfurcht bei den Befragten führt. Unter diesem Aspekt sind die hier gemessenen Werte natürlich besonders positiv zu bewerten.“

Wertvoller Blick über den Tellerrand der Polizeilichen Kriminalstatistik

Neben der Kriminalitätsfurcht misst die Heidelberger Sicherheitsbefragung auch die so genannten Viktimisierungen. Dazu zählen sowohl die angezeigten als auch die nichtangezeigten Straftaten. Dadurch ergeben sich Erkenntnisse über die Kriminalität in Heidelberg, die die polizeiliche Kriminalstatistik ergänzen. So wurden beispielsweise 8,3 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten Opfer einer sexuellen Belästigung. Nur 1,9 Prozent von Ihnen hat die Tat angezeigt. 7,2 Prozent der Befragten wurden in diesem Zeitraum Opfer eines tätlichen Angriffs oder wurden so bedroht, dass sie Angst hatten. Lediglich elf Prozent von Ihnen hat die Tat angezeigt.  Als Grund für die Nichtanzeige wird in beiden Fällen vor allem der Glaube genannt, dass der Täter oder die Täterin nicht ermittelt werden könne oder nicht bestraft würde.

„Die Sicherheitsbefragung ist für uns auch deshalb so wichtig, weil sie uns einen Blick ins so genannte Dunkelfeld erlaubt“, erklärt Bernd Köster, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, „bei der Entwicklung neuer Sicherheitsmaßnahmen für Heidelberg wie auch bei der Schulung und Sensibilisierung unserer Mitarbeitenden im Kommunalen Ordnungsdienst ist es ein großer Wert, über den Tellerrand der polizeilich erfassten Straftaten hinausblicken zu können.“ Auch bei der Viktimisierung lohnt sich ein Blick in die Stadtteile, denn die Opferraten unterscheiden sich signifikant zwischen den Stadtteilen: Während die meisten Befragten angeben, in der Altstadt oder in Bergheim Opfer eines Verbrechens geworden zu sein, liegt der Emmertsgrund auf Platz drei der Stadtteile mit der geringsten Opferwerdung – nur Ziegelhausen und Schlierbach haben bessere Werte. Es macht daher Sinn, kriminalpräventive Maßnahmen auf die Stadtteile mit vergleichsweise hoher Kriminalitätsbelastung zu fokussieren.

Präventionsarbeit soll konkrete Missstände angehen

Die Heidelberger Sicherheitsbefragung beleuchtet auch die Gründe für eine mögliche Kriminalitätsfurcht und liefert der Verwaltung damit nützliche Anhaltspunkte für die Prävention. So zielt beispielsweise das Vorgehen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) in Zusammenarbeit mit den Night Coaches der Nachtbürgermeister darauf ab, sowohl auf der Neckarwiese als auch in der Kernaltstadt Lärm, ausschweifendem Alkoholkonsum oder sexueller Belästigung entgegenzuwirken – drei Themen, die auch von den Befragten als problematisch wahrgenommen werden.

Evidenzbasierte Maßnahmen stärken das Sicherheitsgefühl

Die Stadt Heidelberg führt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg seit 1998 in regelmäßigen Abständen Umfragen zum subjektiven Sicherheitsempfingen in der Bevölkerung durch. Für die aktuelle Befragung wurden im Frühjahr 2023 25.000 zufällig ausgewählte Heidelbergerinnen und Heidelberger ab dem 14. Lebensjahr angeschrieben und um ihre Teilnahme an der Online-Befragung gebeten. Mit einer Rücklaufquote von knapp über 20 Prozent (5.083 Rückmeldungen) erreichte die Untersuchung einen sehr guten Wert. Grundlage der Sicherheitsbefragung ist das 'Heidelberger Audit-Konzept für urbane Sicherheit‘ (HAKUS). Dieses ermöglicht eine evidenzbasierte Einschätzung des Sicherheitsbefindens verschiedener Personengruppen in den einzelnen Stadtteilen. So lassen sich für genau definierte Standorte passgenaue Präventionsmaßnahmen identifizieren, die das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessern.

Ergänzend: Informationen zur Kommunalen Kriminalprävention in Heidelberg sind online zu finden unter
www.heidelberg.de/sicherinheidelberg

Ansprechpartner

Herr Bernd Köster
Bürgeramtsleiter

06221-5817002
buergeramt@heidelberg.de

Frau Kassiani Herzog
Abteilungsleiterin Allgemeine Verwaltung und Sonderaufgaben
Kommunale Kriminalprävention

06221 58-17110
kassiani.herzog@heidelberg.de

Frau Janina Schrüfer
Stellvertretende Abteilungsleiterin

06221-5813401
Janina.schruefer@heidelberg.de