Sichere öffentliche Räume für Alle

Der öffentliche Raum in Städten ist ebenso begehrt wie knapp und unterliegt teils sehr widersprüchlichen Nutzungsinteressen.  Kommunen sind dafür verantwortlich, öffentliche Räume und Plätze so zu gestalten, dass alle Menschen dort Zugang haben, ihren Interessen frei nachgehen können und sich dabei wohl und vor allem sicher fühlen. Dabei dürfen und müssen Sicherheit und Wohlbefinden keine Gegensätze sein.

Dieses Ziel kann nur im Austausch und Zusammenspiel von Stadtplanung, Sicherheits- und Ordnungskräften, Gewerbetreibenden, Bürger:innen, sozialen Hilfseinrichtungen und vielen weiteren Akteuren gelingen, die ein gemeinsames Verständnis von der Funktionsweise öffentlicher Räume haben. Dieser Abstimmungs- und Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Fachbereichen und den Bürger*innen ist anspruchsvoll, herausfordernd und nie zu ende.

Auf dieser Seite bündeln wir sowohl unser Wissen als auch unsere Aktivitäten zur Sicherheit im öffentlichen Raum.

Für unsere Mitglieder bieten wir bereits in unseren passwortgeschützten Informationssammlungen eine vielfältiges Informationsangebot (siehe rechte Spalte) und zahlreiche Aktivitäten (Grafik unten).

Zum Einstieg

DEFUS-Leitgedanken zu Sicherheit im öffentlichen Raum

Die Terroranschläge von Nizza, Berlin und Barcelona stellen Städte vor neue Herausforderungen. Leben, Feste, Kultur und Sport im öffentlichen Raum sollen weiterhin ohne Einschränkungen möglich sein und das bei maximaler Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger. Poller, Blöcke und Barrieren sind nicht die einzige Lösung sind. Neben städtebaulichen Maßnahmen muss die Prävention von Radikalisierung eine wichtige Rolle spielen. Dennoch sind städtebauliche Maßnahmen zum Schutz von öffentlichem Raum an ausgewählten Plätzennotwendig.

Die Mitgliedsstädte des Deutsch-Europäischen Forums für Urbane Sicherheit (DEFUS e.V.) haben sich mit Blick auf die Herausforderung terroristischer Anschläge in unseren Städten auf einige Leitüberlegungen verständigt, die Grundlage unserer weiteren Anstrengungen zur Sicherung des öffentlichen Raums sein werden.

DEFUS Leitgedanken zur Herstellung von Sicherheit im öffentlichen Raum

Online Trainingsplattform Sicherheit im öffentlichen Raum

Die im Rahmen des EU Projekts Secu4All entwickelte Trainigsplattform unterstützt Sicherheits- und Ordnungskräfte, Stadtplaner: innen und andere relevante Akteure mit einem Online-Fortbildungsangebot für Selbstlerner. In dem modular aufgebauten Training werden
sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Instrumente für den Schutz und die Gestaltung sicherer öffentlicher Räume
vermittelt. 

Secu4All - Online Trainingsplattform für Sichere öffentliche Räume
Zugang zur Trainigsplattform für Selbstlerner
(Die Plattform ist Passwort geschützt. Nach dem Ausfüllen der Nutzungsrechteerklärung erhalten Sie das Passwort zugesandt und können starten.)
Informationen zur Trainingsplattform für Selbstlerner

 

Sicherheit im Bahnhofsviertel

Sicherheitsaudit - DEFUS-Monitor Sicherheitsgefühl

Unter Sicherheitsaudits werden Bürgerbefragungen zum Thema Sicherheit sowie Analysen statistischer Daten zum Kriminalitätsaufkommen und der präventiven Angebote vor Ort verstanden. Solche umfassenden Bestandsaufnahmen liefern wichtige Grundlagen für eine bedarfsgerechte Kriminalprävention in den einzelnen Städten.

Das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger steht mit dem Kriminalitätsaufkommen vor Ort nur mittelbar in Beziehung. Es ist daher sinnvoll und wichtig, das subjektive Empfinden als eine eigenständige Größe zu erfassen. Im Rahmen eines EU-Projektes hat das Deutsch-Europäische Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS) dazu eine Mustererhebung entwickelt und getestet. Der „DEFUS-Monitor“ besteht aus einem detaillierten Fragebogen für eine repräsentative Bevölkerungsbefragung und einem Konzept für Gespräche mit Bewohnergruppen im Rahmen von Stadtteilrundgängen oder fokussierten Workshops. Als eine Handreichung für Kommunen gedacht, kann dieses Instrument genutzt werden, um auf der Grundlage eines differenzierten Bildes über besonders betroffene Gruppen und Räume gezielt präventiv tätig werden zu können.

Der DEFUS-Monitor wurde auf der Basis einer Auswertung bestehender Instrumente (insb. kommunaler Bevölkerungs-befragungen) mit Unterstützung durch nationale und internationale Expertinnen und Experten entwickelt. Der Fragebogenteil wurde im GESIS-Institut getestet und in der Stadt Düsseldorf als Pilotbefragung eingesetzt. Das Konzept der Stadtteilrundgänge wurde von der Stadt Augsburg umgesetzt und ausgewertet.

Kommunen, die sich über das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung ein detailliertes Bild machen wollen, erhalten mit dem DEFUS-Monitor ein auf kommunale Erwartungen zugeschnittenes und erprobtes Konzept zur eigenen Umsetzung.

Weitere Informationen

Methoden & Instrumenten für einen strategischen zur urbanen Sicherheit 

Anleitung zur Durchführung eines DEFUS-Monitor Sicherheitsgefühl

Gerne können Sie sich mit Fragen zum DEFUS-Monitor an die DEFUS Geschäftsstelle wenden. Wir beraten Sie sehr gerne und unterstützen Sie bei der Umsetzung.

Deutsches Chapter der International CPTED Association (ICA)

Im globalen Netzwerk der International CPTED Association (ICA) tauschen sich Expertinnen und Experten der urbanen Sicherheit aus verschiedensten Fachbereichen zur städtebaulichen Kriminalprävention (Crime Prevention Through Environmental Design, CPTED) aus. DEFUS ist aktives Mitglied der International CPTED Association (ICA). 

Seit Juli 2022 bildet DEFUS zusammen mit dem Deutschen Präventionstag (DPT) dort außerdem das Affiliate Chapter "Safer Public Spaces Germany". Ziel des Chapters ist nicht nur, nach außen deutschen Städten in der internationalen Fachdiskussion über die städtebauliche Kriminalprävention (Crime Prevention Through Environmental Design, CPTED) eine stärkere Stimme zu geben. Vor allem sollen im deutschsprachigen Raum die Grundlagen und Potenziale von CPTED für eine Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität in unserern Städten der breiteren Öffentlichkeit und Fachleuten nähergebracht werden. Hierfür sind bereits eine Reihe von Formaten und Informationsangeboten geplant. 

Mit der Gründung des Chapters wollen wir unseren Mitgliedern einen weiteren Zugang zu aktuellen internationalen Entwicklungen bei der Gestaltung sicherer öffentlicher Räume ermöglichen. Zugleich wollen wir uns stärker an der Fachdiskussion zu öffentlichen Räumen beteiligen, in denen Fragen der Prävention, Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit von Anfang an mitgedacht werden.

Darüber hinaus soll das Potenzial von CPTED für eine gleichzeitige Verbesserung von Sicherheit und Lebensqualität in unseren Städten einer interessierten Öffentlichkeit und Fachleuten in Deutschland nähergebracht werden.

Weitere Informationen zur ICA

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