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20.09.2022

Ansätze für öffentliche Räume mit komplexen Problemen

Mit zunehmender Urbanisierung und Verdichtung in Stadtregionen steigt auch das Konfliktpotenzial zwischen Nutzenden und deren Nutzungsweisen im knapper werdenden öffentlichen Raum. In diesem Kontext sind Plätze, die hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben oder von vielen Bürger*innen aus verschiedenen Gründen überhaupt nicht genutzt werden, eine besonders dringende Aufgabe für Stadtverwaltungen.

Zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) veranstaltete DEFUS am 12. und 13.09. ein Seminar zum Umgang mit solchen schwierigen Plätzen. In den zwei Präsenztagen in Berlin ging es dabei um den richtigen Umgang mit Räumen, die zwischen Kriminalität, Ordnungswidrigkeiten, geringer Aufenthaltsqualität, Drogenkonsum, subjektiver Unsicherheit und der starken Präsenz von gesellschaftlichen Randgruppen von einer großen Zahl zusammenhängender Herausforderungen geprägt sind.

Im ersten Teil des Seminars stellten Expert*innen in Inputreferaten den aktuellen Stand der Forschung zur räumlichen Sicherheitsgestaltung und den Grundlagen der städtebaulichen Kriminalprävention, dem Quartiersmanagement und der gemeinsamen Freiraumgestaltung vor. Anschließend wurden Fallstudien präsentiert, in denen Kommunen sich diesen Problemen in verschiedener Weise erfolgreich gewidmet haben und die besonders auf die Entscheidungsprozesse und Entwicklungsgeschichten der jeweiligen Lösungen eingingen. Daran wiederum schlossen sich Gruppenarbeiten zu den Erfahrungen und Lösungen der Teilnehmenden in ihrer eigenen Kommune an. 

 

 

Der zweite Teil des Seminars enthielt neben einer gemeinsamen Begehung von drei schwierigen Plätzen in Berlin mit den zuständigen Beamt*innen und Planer*innen eine Podiumsdiskussion mit einem zusammenfassenden Ausblick, wie sich das Sicherheits- und Lebensqualitätsniveau in zentralen Stadträumen in der Zukunft gestalten lässt.

In den Diskussionen und Beiträgen bestätigte sich wieder einmal, wie wichtig der regelmäßige und vertrauensvolle Austausch der verschiedenen Akteur*innen innerhalb der Kommune für ein effektives und nachhaltiges Sicherheitsmanagement in öffentlichen Räumen ist. Auch die Notwendigkeit, Initiativen und Kompetenzen der nachgeordneten Verwaltungsabteilungen durch Unterstützung der höchstmöglichen Entscheidungsebene abzusichern und zu fördern, kam mehrfach zur Sprache.

DEFUS möchte sich herzlich beim Difu für die hervorragende Zusammenarbeit, bei den Referent*innen für ihre spannenden Beiträge, und bei den Teilnehmenden für die lebhaften Diskussionen bedanken. Als spannende Aufgabe bleibt neben der Bitte nach weiteren Austauschformaten zu diesem Thema vor allem die Suche nach innovativen Ansätzen zur Sicherheitsverwaltung und die Beteiligung von Akteur*innen, die sich bisher nur bedingt als sicherheitsrelevant verstehen.  

Sicherheit im öffentlichen Raum bei DEFUS  

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